Volkswagen ID.3 Owners & Service Manuals
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Volkswagen ID.3: Grundlagen der Klassifizierung von Hochvoltbatterien

Grundlagen der Klassifizierung von Hochvoltbatterien

Die verbauten Hochvoltbatterien sind hochkomplexe Bauteile und Systeme, die während ihrer Lebensdauer von Defekten, Ausfällen oder Teilausfällen betroffen sein können.

Die Hochvoltbatterie kann bei Verkehrsunfällen beschädigt werden.

In Hochvoltbatterien enthaltene Stoffe sind Gefahrgut.

Der Zustand der Hochvoltbatterie hat Einfluss auf folgende Serviceanforderungen und Werkstattprozesse:

♦ spezielle Qualifizierungsanforderungen an Servicemitarbeiter EuP, HVT und HVE.

♦ Reparierbarkeit der Hochvoltbatterie.

♦ Verpackungs- und Transportprozess für Hochvoltbatterien.

♦ durchzuführende Quarantäne- und Meldeprozesse.

Bedingung

● Um das Gefährdungspotenzial der Hochvoltbatterie zu beurteilen, Hochvoltbatterie klassifizieren.

Der Hochvoltbatterie können 3 Zustände zugeordnet werden:

1 - „NORMAL“ , nicht kritisch: Es müssen keine Maßnahmen ergriffen werden.

2 - „WARNUNG“ , kritisch: Missachtung empfohlener Maßnahmen kann zu schweren Verletzungen/Tod führen.

3 - „GEFAHR“ , gefährlich: Missachtung empfohlener Maßnahmen führt zu schweren Verletzungen/Tod.

Beurteilung anhand der Klassifizierungsmatrix vornehmen.

Klassifizierungsmatrix

BewertungskriterienKlassifizierung
optisch, sensorischfunktional, elektrischthermisch

♦ Keine relevante mechanische Beschädigung.

♦ Kein Austritt von Flüssigkeiten.

♦ Hochvoltbatterie ist diagnosefähig.

♦ Keine relevanten Einträge im Ereignisspeicher.

♦ Temperatur innerhalb der Toleranz.

♦ NORMAL Nicht kritisch: Es müssen keine Maßnahmen ergriffen werden.

Erfüllung ALLER Kriterien führt zu Klassifizierung „NORMAL“ .

♦ Relevante mechanische Beschädigung, z. B. Delle, Riss, Öffnung, defekte Dichtung.

♦ Korrosionsschäden.

♦ Stechender Geruch.

♦ Hochvoltbatterie ist nicht diagnosefähig.

♦ Relevante Einträge im Ereignisspeicher.

♦ Temperatur oberhalb der Toleranz.

♦ WARNUNG Kritisch: Missachtung empfohlener Maßnahmen kann zu schweren Verletzungen/Tod führen.

Erfüllung EINES Kriteriums führt zu Klassifizierung „WARNUNG“ .

♦ Austritt von Flüssigkeiten, Verdacht auf Flüssigkeiten im Hochvoltbatteriesystem.

♦ Funken, Rauch oder Dampf.

♦ Hinweise auf einen Brand.

♦ Ungewöhnliche Geräusche im Inneren der Hochvoltbatterie, z. B. Knistern oder Zischen.

♦ Mechanische Beschädigung mit offen zugänglichen Kontakten/Leitern.

♦ Zugänglichkeit der Hochvoltbatterie für Temperaturmessungen, z. B. aufgrund fehlender oder beschädigter Karosserieteile, Oberflächentemperatur der Hochvoltbatterie beträgt mehr als 80 °C.

♦ Temperatur ≥ 80 °C.

♦ GEFAHR Gefährlich: Missachtung empfohlener Maßnahmen führt zu schweren Verletzungen/Tod.

Erfüllung EINES Kriteriums führt zu Klassifizierung „GEFAHR“ .

Maßnahmenmatrix

KlassifizierungSofortmaßnahmeWeitere Maßnahmen und Prozesse
Instandsetzung nach ReparaturleitfadenZwischenlagerung/QuarantäneVerpackung und Transport
NORMAL

♦ Nicht notwendig.

♦ Instandsetzung, sofern erforderlich.

♦ Originalverpackung

♦ Nicht gestapelt, ebenerdig.

♦ Im Innen- oder wassergeschützten Außenbereich.

♦ Originalverpackung

WARNUNG

♦ Quarantäne

♦ Verbringung in den Außenbereich oder in Quarantänebereich/Quarantäneschrank.

♦ PSA nutzen.

♦ Entsorgung, sofern Instandsetzung nicht möglich.

♦ Überführung in unkritischen Zustand ggf. durch Instandsetzung möglich.

♦ Verantwortlichen gemäß Meldeprozess informieren.

♦ Hochvoltfahrzeug/Hochvoltbatterie auf geeignete Stellfläche im Außenbereich überführen.

♦ Ausgebaute Hochvoltbatterie vor Feuchtigkeit schützen.

♦ Spezialtransportbox notwendig (ggf. Zerlegung erforderlich).

♦ Verpackung nur durch geschultes Personal.

Weiteres Vorgehen koordiniert durch HVE.
GEFAHR

♦ Sicherheitsabstand wahren.

♦ Hochvoltfahrzeug/Hochvoltbatterie beobachten.

♦ Löschbereitschaft herstellen und bei Anzeichen eines aufkommenden Brandes sofort Feuerwehr rufen und Gebäude evakuieren.

♦ Keine Rauchgase einatmen. Atemschutzmaske tragen.

♦ Bei mechanischen Beschädigungen der Hochvoltbatterie mit offen, zugänglichen Kontakten oder Leitern, Fahrzeug und Hochvoltbatterie nicht berühren.

♦ Wenn möglich Hochvoltfahrzeug/Hochvoltbatterie in Quarantäne überführen.

♦ Weiträumig absperren und Verantwortlichen gemäß Meldeprozess informieren.

♦ PSA nutzen.

♦ Nicht relevant.

♦ Quarantäne und ggf. Feuerwehr rufen.

♦ Hochvoltfahrzeug/Hochvoltbatterie beobachten.

♦ Kein Verpacken.

♦ Kein Transport.


Ablauf einer Klassifizierung

♦ Die Klassifizierung erfolgt softwaregestützt in Form der „Geführten Funktionen" über ODIS.

♦ Es werden Messwerte der Zellspannungen und Temperatursensoren erfasst, der Ereignisspeicher ausgelesen und die Kommunikation zum Steuergerät für Batterieregelung überprüft.

♦ Die Klassifizierung kann bei im Fahrzeug verbauten als auch bei ausgebauten Hochvoltbatterien durchgeführt werden.

♦ Nur ein HVE darf die Batterie aufgrund fallspezifischer Bewertung umklassifizieren.

Ablaufschema

Optische, sensorische, funktionale, elektrische und thermische Beurteilung.Kriterien:
1. Hinweis auf Brand?
2. Erkennbare Funken, Rauch oder Dampf?
3. Geräusche in der Hochvoltbatterie, z.B. Knistern?
4. Stechender Geruch?
5. Flüssigkeitsaustritt oder Verdacht auf Flüssigkeiten im Hochvoltbatteriesystem?
6. Schwere mechanische Beschädigungen an der Hochvoltbatterie?
7. Temperatur- und Zellspannungsmessung?
8. Funktionale Prüfung der Hochvoltbatterie?
KlassifizierungNORMAL (nicht kritisch)
WARNUNG (kritisch)
GEFAHR (gefährlich)

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