Reifenalterung ♦ Selbst optisch einwandfreie, neuwertige oder
kaum genutzte Reifen mit ausreichender Profiltiefe können allein durch
Alterung wesentliche Einbußen bei den Nässeeigenschaften und der
Wintertauglichkeit haben. ♦ Reifentests zeigen, dass durch einen
kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess, Einsatz von neuen
Gummimischungen, modernen Rohstoffen, in Verbindung mit Optimierungen
der Profilgestaltung und Profilgeometrie ständig bessere Reifenprodukte
entstehen. ♦ Den Anforderungen moderner, hoch entwickelter
Fahrzeuge und dem stetig wachsenden Anspruch der Kunden an ein
ökonomisches Reifenprodukt, das ein Höchstmaß an Sicherheit, Fahrdynamik
und Komfort bietet, können nur Reifen auf dem neuesten technologischen
Stand bieten. ♦ Reifen altern durch physikalische und chemische Prozesse, wodurch ihre Funktion beeinträchtigt werden kann. ♦ Bei älteren Reifen kann es zu haarfeinen Alterungsrissen kommen. ♦
Bei Reifen, die permanent im Einsatz sind, wird durch den Walkvorgang
der Weichmacher im Gummi aktiviert und so einer Aushärtung und
Rissbildung vorgebeugt. ♦ Deshalb sollte man beim Reservereifen,
Lagerreifen und Reifen, die nicht permanent im Einsatz sind, nicht nur
auf die Profiltiefe, sondern auch auf das Alter der Reifen achten. ♦
Das Alter kann man aus der DOT-Bezeichnung am Reifen erkennen, die
unter anderem auch das Produktionsdatum des Reifens enthält. Beispiel einer DOT-Nummer bis 31.12.1999 Reifenalterung
DOT ...... 5 0 9 < steht für 199_ Produktionsjahr letzte Ziffer Kalenderwoche
In diesem Beispiel ist das Produktionsdatum die 50. Woche 1999.
Beispiel einer DOT-Nummer ab 01.01.2000
DOT | ...... | 0 | 1 | 0 | 0 | |
Produktionsjahr letzten zwei Ziffern | ||||||
Kalenderwoche |
In diesem Beispiel ist das Produktionsdatum die 01. Woche 2000.
Hinweis
♦ Die ursprünglichen Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen reduzieren sich durch den Alterungsprozess. Insbesondere bei Winterreifen nehmen die Hafteigenschaften ab.
♦ Es sind die geltenden Länderspezifischen Vorgaben / Gesetze zum Reifentausch zu beachten!
♦ Bei Neubereifung kann der Ersatzreifen mitverwendet werden, wenn er im einwandfreien Zustand ist. Das Alter der Reifen hat einen großen Einfluss auf die Schnelllauffestigkeit des Reifens. Das Kombinieren eines mehrere Jahre alten Ersatzreifens mit neuen Reifen ist möglich, kann jedoch das Fahrverhalten beeinflussen.
♦ Reifen werden ständig weiterentwickelt, dies kann zum Beispiel zu geringen Unterschieden in der Gummimischung führen, auch wenn es sich um das gleiche Fabrikat, Größe, und Profil handelt.
Fahrzeuge mit Frontantrieb:
Hinweis
Aus Gründen der Fahrsicherheit sollten auf einer Achse immer Reifen mit dem gleichen Fabrikat und dem gleichen Profil gefahren werden.
Fahrzeuge mit Allradantrieb:
Hinweis
Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb müssen immer alle 4 Räder mit Reifen der gleichen Größe, Bauart, Profilart und gleichem Fabrikat ausgerüstet sein.
Reifen ersetzen
Die Reifen sind in jedem Fall zu ersetzen, wenn:
● die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm erreicht ist.
● Schäden durch mechanische Verletzungen sichtbar sind.
● Alterungsbedingte Schäden z.B. Risse oder Farbveränderungen sichtbar sind.
Reifen mit Anfahrwulst Die Reifenindustrie produziert für Leichtmetallräder Reifen mit Anfahrwulst (Anfahrschutz). Die Anfahrwulst soll verhindern, dass die Leichtmetallräder durch Bordsteinkantenberührung beschädigt werden. Die Kombination von Reifen mit Anfahrwulst, Stahlfelgen und einer Radvollblende kann zum Verlust der Radvollblende während der Fahrt führen. Die Blende löst sich von ihrem Festsitz infolge der Walkarbeit des Reifens.
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Die Abbildung zeigt die nicht zulässige Kombination von Stahlfelge, Radvollblende und einem Reifen mit Anfahrwulst.
A - Anfahrwulst
B - Felgenhorn einer Stahlfelge
C - Radvollblende
Reifengrößen an Fahrzeugen mit Allradantrieb
An Fahrzeugen mit Allradantrieb sollten folgende Punkte beachtet werden:
♦ An Vorder- und Hinterachse sollten nur Reifen gleicher Größe, gleichen Fabrikats und gleicher Profilausführung gefahren werden.
♦ Unterschiedliche Abrollumfänge der Reifen führen zu hohen Verspannungen im Antriebsstrang und erhöhtem Reifenverschleiß mit möglichen Folgeschäden am Antriebsstrang.
♦ Eingeschränkt gilt dies auch für unterschiedlich stark abgefahrene Reifen vorn/hinten. In solchen Fällen sind die Reifen mit der größeren Profiltiefe hinten zu montieren.
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